Ich lade Sie ein, bei einem virtuellen Atelierbesuch das vielseitige künstlerische Erbe der Familie Des Coudres und drei beeindruckende Persönlichkeiten kennen zu lernen.
Sie begegnen Ludwig „Louis“ Des Coudres, dem Mitbegründer der Karlsruher Kunstakademie und Meister der Portrait- und Historienmalerei. Sie sehen Gemälde seines Sohnes Adolf des Coudres, der ein erfolgreicher Landschaftsmaler war, sich in Emmering bei München eine Künstlervilla bauen ließ und früh verstarb.
Und es erwartet Sie Selma Des Coudres, mit ihren expressionistischen Gemälden, berührenden Selbstportraits, Zeichnungen und witzigen Karikaturen. Selma wurde als Selma Plawneek in Riga geboren und kam über Kunst-Stipendien nach München, wo sie 1921 den deutlich älteren Adolf Des Coudres heiratete.
Sie sehen Landschaften aus Oberbayern und dem Baltikum, treffen Joachim Ringelnatz und die Gebrüder Grimm und begegnen der strahlend schönen Luise auf einer sommerlichen Blumenwiese.
Es gibt viel Schönes zu entdecken! Ich wünsche Ihnen großes Vergnügen bei Ihrem Atelierbesuch!
Nicolai Brandt – Des Coudres
www.NDC-Live.de
Der Name „Des Coudres“ stammt aus der Westschweiz, benannt nach dem Weiler „Les Coeudres“ (unweit von La Sagne bei Neuchátel), den die Familie bewohnte. Dem Stammvater Hennemand Friolet des Coeudres, der um 1470 lebte, folgten bis heute 16 Generationen.
Im 18. Jahrhundert siedelt sich die Familie in Kassel an. 1822 wird hier Julius Heinrich Des Coudres geboren. Der spätere hessische Oberbergrat hatte zwei Brüder: Den jung verstorbenen Forstassessor Heinrich Valentin sowie den 1820 geborenen Ludwig Des Coudres. Ludwig, genannt „Louis“ war Kunstmaler, Direktor und Professor an der Kunstakademie Karlsruhe. Sein Leben und Werk sowie das seines Sohnes, des 1862 geborenen, späteren Landschaftsmalers Adolf Des Coudres, werden hier ausführlich vorgestellt.
Julius Heinrich Des Coudres hatte zusammen mit seiner Frau Caroline Rosenstock zwei Söhne: Richard Des Coudres (1865 – 1930), Generalmajor der preußischen Armee sowie im Ruhestand Präsident des Mitteldeutschen Sängerbundes sowie Theodor Des Coudres (1862 – 1926), Geheimer Hofrat und Professor der theoretischen Physik an der Universität Leipzig. Richard D.C., verheiratet mit Irmgard von Spalding, wurde Vater eines Sohnes: Hans-Peter Des Coudres (1905 – 1977), dem späteren Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg.
Sein Enkel, Nicolai Brandt – Des Coudres, führt heute das Archiv der Familie Des Coudres.
Vom 22. Mai bis zum 5. Oktober 2014 ist im Stadtmuseum Fürstenfeldbruck die Sonder-ausstellung „Selma und Adolf Des Coudres – Ein ungleiches Künstlerpaar“ zu sehen.
Hier wird in einer umfassenden Werkschau die große künstlerische Bandbreite von Selma und Adolf D.C. präsentiert. Die gezeigten Arbeiten werden erstmals ausführlich in den Kontext der Zeit- und Kunstgeschichte gestellt.
Der Katalog zur Ausstellung ist direkt über das Museum Fürstenfeldbruck zu beziehen:
museum@fuerstenfeldbruck.de